Sola-Gratia-Verlag
2. Auflage
Der Bischof der Selbständigen Evangelisch‑Lutherischen Kirche (SELK) schreibt hier kurz und bündig, zugleich anschaulich und anregend über die Kernthemen des christlichen Glaubens. Er setzt ein beim Wort Gottes und betrachtet dann das Werk des dreieinigen Gottes in Schöpfung, Erlösung und Heiligung. Das letzte Kapitel richtet den Blick auf Christi Wiederkommen und die Auferstehung der Toten. Das Heft enthält 22 farbige Illustrationen.
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KOSTENLOS Verlags-Nummer 002-02-22
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KOSTENLOS Verlags-Nummer 002-02-23
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KOSTENLOS Verlags-Nummer 002-02-21
Heft, 33 Seiten, farbig illustriert
zu beziehen über das Kirchenbüro der SELK,
Postfach 690407, 30613 Hannover.
PREIS 2,50 Euro ISBN 978-3-00-040827-4
LESEPROBE:
Im Frühjahr hat ein guter Imker alle Hände voll zu tun. Er bringt seine Bienenvölker an die Rapsfelder, damit die Insekten eine schmackhafte süße Ernte einbringen. Einmal abgesehen davon, dass die Imkerei immer ein Gewerbe war, das mit der Kirche zu tun hatte – bestand doch bis zur Erfindung des Stearins ein großer Bedarf an Bienenwachskerzen – , soll es hier um ein gedankliches Experiment gehen. Wenn man sich vorstellt, dass solch eine Biene über den Arm des Imkers kriecht, wofür würde sie diesen Imker wohl halten? Vielleicht für ein altes Stück Stoff, weil sie nichts als die Arbeitsjacke „vor Augen“ hat. Kriecht solch eine Biene gerade einmal über die Schuhe, würde sie behaupten, der Imker sei ein schwarzes Leder. Hier müsste der Mensch schon selbst für nähere Einsicht bei den Bienen sorgen, müsste sich selbst ihnen verständlich machen, selbst eine Biene werden, um nicht für ein altes Stück Leder gehalten zu werden.
Das Ganze ist hier natürlich ein Vergleich für die Gotteserkenntnis der Menschen. Es fehlt uns das „Sinnesorgan“ für die Dimension Gottes. Selbstgemachte Gotteserkenntnis bleibt immer irreführendes Bruchstück. Kein Wunder also, dass es die unterschiedlichsten „Gottesbilder“ gibt, die wir Menschen uns machen, wie die Bienen auf den verschiedenen Körperteilen des Imkers.
Dem abzuhelfen, offenbart Gott sich selbst den Menschen. Er spricht zu Adam, zu Noah, er spricht zu Abraham, zu den Propheten und schließlich, um jedes Missverständnis auszuschließen, wird Gott selbst ein Mensch und spricht zu uns durch seinen Sohn Jesus Christus. Nur so ist das Weihnachtsevangelium zu verstehen: „Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit“ (Johannes 1,14). Jesus Christus ist die Mitte und das Ziel der göttlichen Offenbarung.