Sola-Gratia-Verlag

Buchdeckel

Jobst Schöne:

Luthers Bekenntnis vom Altarsakrament

2. Auflage

Dr. Jobst Schöne, von 1985 bis 1996 Bischof der Selb­ständi­gen Evan­gelisch-Luthe­rischen Kirche (SELK), hat diese theo­logische Schrift bereits vor 50 Jahren in der DDR ver­öffent­licht. Die (durch­gesehe­ne und er­gänzte) Neu­auflage nach so vielen Jahren er­scheine sinnvoll, weil die Kennt­nis von Luthers Abend­mahls­verständ­nis schwände und neue Sicht­weisen Luthers Be­kennt­nis ver­drängten, meint der Autor in seinem Vorwort, und re­sümiert: „Da wird es Zeit, sich wieder auf Luther zu be­sinnen.“ Mit Rück­sicht auf interes­sierte Nicht-Theologen er­scheinen alle la­teini­schen Zitate jetzt auch in deutscher Über­setzung.

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Print-Ausgabe

Softcover, 95 Seiten
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PREIS 6,00 Euro ISBN 978-3-948712-03-7

LESEPROBE:

Luthers Be­kenntnis zum Heiligen Abend­mahl muss – wie das Ganze seiner Theo­logie – ver­standen werden in ihrer Ein­bettung in eine historische Ent­wicklung. Diese Ent­wicklung voll­zieht sich im wesent­lichen in zwei Stadien, deren Ein­schnitt man etwa auf das Jahr 1524 zu legen hat. Im ersten Stadium steht Luther in primärer Front­stellung gegen Rom, im zweiten grenzt er sich auch gegen jene radi­kalen theo­logischen Be­wegun­gen ab, die ihm zuerst in Ver­bindung mit Karlstadt, Gabriel Zwilling, dann Thomas Müntzer und ihren An­hängern, schließ­lich ver­knüpft mit der Person Zwinglis und später auch Calvins begegnet. Im Blick auf die Lehre vom Altar­sakra­ment heißt das, dass Luther anfangs, nämlich gegen Rom, um den echten Sinn des Abend­mahles als Gabe Gottes an die Men­schen, nicht des Men­schen Gabe an Gott (Opfer­lehre) zu kämpfen hat. Später, im zweiten Stadium, geht es um die wahre leibliche Gegen­wart des Leibes und Blutes Christi im Brot und Wein gegen eine sym­bolische Deutung der Ein­setzungs­worte. Es verschiebt sich also der Akzent, und Luther ist sich dessen wohl bewusst ge­wesen, aber wir können zugleich fest­stellen, dass sich die Grund­konzeption Luthers nicht gewandelt hat, für deren Kenn­zeichnung sich der Begriff der „Real­präsenz“ als sach­gemäß er­wiesen hat. Die Real­präsenz Christi im Sakra­ment hat Luther als un­zweifel­haft gewiss zeit­lebens durch­gehalten – hier wusste er, dass er biblisches Gut und Erbe der Alten Kirche weiter­gab und dieses ihn weiter­trug. Sich darüber mit Rom aus­einander­zusetzen, fehlte ein un­mittel­barer Anlass: seine Wider­sacher in diesem Lager be­stritten sie nicht. Anders dagegen stand es mit den radikalen Reformern und den Schweizern. Ihre Infrage­stellung der „Real­präsenz“ Christi zerstörte in Luthers Ver­ständnis des Sakra­mentes nicht nur die Wahrheit an diesem be­sonde­ren Punkte, sondern wirkte sich auch auf die grö­ßeren, zugrunde liegen­den Struk­turen der Offen­barungs­wahrheit aus, zumal auf die Christo­logie und die gesamte Kon­zeption der Kon­deszen­denz Gottes in mensch­liche Gegeben­heiten, wie sie der In­karnations­lehre, dem Ver­ständnis der Schrift und der Gnaden­mittel zu­grunde liegt. Damit ist nun bereits an­gedeutet, dass uns der Gegen­stand unserer Unter­suchung in einen Bereich der Theo­logie des Re­formators führt, dessen Grenzen fließend sind. Fließend, weil eine isolierte Be­trachtung der Abend­mahls­lehre Luther selbst im Grund fremd ist: Er sieht die Aus­sagen über dieses Lehr­stück in enger Ver­bindung zu anderen und gibt ihnen ihre Be­gründung durch Ge­danken­gänge, die die Ver­flochten­heit mit Luthers Gesamt­über­zeugung auf­weisen.