Sola-Gratia-Verlag
Dies ist nicht nur ein Buch über den Apostel Paulus. Natürlich enthält es Wesentliches über sein Umfeld, seine Bekehrung, seine Missionstätigkeit und seine Schriften. Aber es handelt vor allem von seiner Glaubenslehre und seiner Ethik in ihrer zeitlosen Bedeutung für die Christenheit. Dabei bringt der Verfasser die Lehre des Apostels in einen Dialog mit gegenwärtigen theologischen und gesellschaftlichen Trends – u. a. auch mit dem Feminismus und der Gender-Ideologie. Der Verfasser lässt den Apostel ohne die sonst übliche kritische Distanz zu Wort kommen. Es geht ihm nicht darum, eine profilierte „paulinische“ Theologie zu referieren. Vielmehr bekennt er sich zu Paulus als autorisiertem Apostel, als Christi bevollmächtigtem Botschafter.
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KOSTENLOS Verlags-Nummer 032-01-22
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KOSTENLOS Verlags-Nummer 032-01-21
Buch, 190 Seiten, broschiert
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PREIS 6,00 Euro ISBN 978-3-948712-15-0
LESEPROBE:
Man hört oft, dass die Briefe des Paulus anstrengend zu lesen und zu verstehen sind. Das hört man nicht erst heute. Der Apostel Petrus schreibt, dass der liebe Bruder Paulus den Gemeinden nach seiner ihm gegebenen Weisheit geschrieben hat, wobei aber einige Dinge schwer zu verstehen sind. Die Unwissenden und Leichtfertigen aber verdrehen seine Worte zu ihrer eigenen Verdammnis (2. Petrus 3,15.16). Ja, Paulus schreibt keine Nacherzählung der Geschichten von Jesus, vergleichbar den Evangelien. Paulus macht viele abstrakte Ausführungen mit herangezogenen Vergleichen aus seiner städtischen Lebenswirklichkeit und mit Rückgriffen auf das Alte Testaments im Lichte des Evangeliums Christi. Zugleich dient er den jungen christlichen Gemeinden mit Rat, Belehrungen und auch Ermahnungen. Was hat sich der Apostel mit dieser Konzeption gedacht?
Warum sollte Paulus über die einzelnen Begebenheiten aus Jesu irdischem Leben schreiben, die er selbst nicht miterlebt hatte? Er konnte nichts dazu beisteuern. Der irdische Lebens‑ und Leidensweg Jesu und viele seiner Worte waren den Jüngergemeinden bekannt und wurden von ihnen auch weitergegeben. Paulus hatte es ja auch von ihnen erfahren. Etliches davon schon vor seiner Bekehrung, was aber in seiner Blindheit und falschen Selbstgewissheit seine Ablehnung, Feindschaft und Verfolgung hervorgerufen hatte. Als ihm dann der auferstandene Jesus begegnet war, sah er all das bisher Gehörte und auch sein bisheriges theologisches Wissen völlig neu im Lichte Jesu. Weiteres wird er von der Jüngergemeinde in Damaskus und später auch noch von Augen‑ und Ohrenzeugen des irdischen Jesus gehört haben. Einiges wurde ihm aber auch vom Herrn direkt offenbart (1. Kor. 11,23).
Schriftliche Berichte von Jesu Lebens‑ und Leidensweg und seinen Worten lagen Paulus noch nicht vor. Die Evangelien sind frühestens ab 40 n. Chr. geschrieben worden, während Paulus schon vorher mit seiner missionarischen Verkündigung begonnen hat. Allerdings ist zu vermuten, dass insbesondere die Herrenworte von der Jüngergemeinde wörtlich memoriert und auch schon schriftlich festgehalten und gesammelt wurden (Theorie der „Logienquelle“). Von seinen zeitweiligen Reisebegleitern Lukas und Markus wird Paulus vermutlich auch gewusst haben, dass sie die „Geschichte Jesu“ niederschreiben wollten. Den irdischen Lebens‑ und Leidensweg detailliert zu beschreiben, war den unmittelbaren Jüngern Matthäus und Johannes sowie dem Markus als zeitweiligem Begleiter des Petrus und Paulus ( Apg. 12,12; 1. Petrus 5,13) und dem Historiensammler und zeitweiligen Paulus‑Begleiter Lukas (Lk. 1,1‑4) überlassen.
Paulus weist auf die für unseren Glauben und unser Leben tiefgehende Bedeutung von Kreuz und Auferstehung Jesu hin. Das tut er nicht lediglich als persönlich eigenwillige Auslegung und Kommentierung, sondern als berufener Apostel in Jesu Vollmacht und kraft des Heiligen Geistes. Paulus weist darauf immer wieder hin, und deshalb sollen wir ihn hören. Unter dem Vorzeichen Christi bringt er seine als Pharisäer erworbene Schriftgelehrsamkeit, sein theologisches Denken und Argumentieren wie auch seine Kenntnis der hellenistischen Welt in seiner Verkündigung und seinen Briefen zur Geltung.
Paulus beschränkte und konzentrierte sich auf die Eckpunkte des Geschehens, die er vom Herrn und seiner Gemeinde gehört hatte und nun weitergab (1. Kor. 15,3ff.): „Denn als Erstes habe ich euch weitergegeben, was ich auch empfangen habe: dass Christus gestorben ist für unsere Sünden nach der Schrift; und dass er begraben worden ist; und dass er auferstanden ist am dritten Tage nach der Schrift; und dass er gesehen worden ist von Kephas, danach von den Zwölfen…“
Dabei erklärt und vertieft er das Geschehene theologisch. Er erläutert und schreibt, was Kreuz und Auferstehung Jesu für uns bedeuten. Er schreibt von Jesus als dem Christus und von seiner ewiger Gottessohnschaft. Kreuz und Auferstehung Jesu sind Ausgangs‑ und Mittelpunkt der Verkündigung und der Briefe des Paulus.